: Glaube und Wissen
betr.: „Ende des Kuscheldialogs“, taz vom 2. 7. 07
Das „Problem Religionsunterricht“ kann man besser lösen als mit der Empfehlung, die Kinder „könnten jederzeit den Ethikunterricht besuchen“. Bei der in Deutschland nur scheinbar vollzogenen Trennung von Kirche(n) und Staat werden sich immer wieder Probleme ergeben, wo Glauben und Wissen durcheinander gebracht werden.
Der Religionsunterricht, wie er jetzt mit Konkordat und Kirchenvertrag aufgezogen ist, muss beides bedienen. Wie weit man dabei ins Schleudern kommen kann, zeigt die hessische Kultusministerin mit ihren Naturkundespielchen „Evolutionstheorie im Religionsunterricht“ bzw. „Intelligent Design in Biologie“. Und wer weiß, für was Religionsunterricht noch alles herhalten muss, wenn weitere Religionsgemeinschaften dort ihre Ziele verfolgen dürfen. Man wird dann auch Fundamentalisten auf die Schüler loslassen müssen. Das kann eigentlich kein friedliebender Mensch wollen.
HANSPETER MAIER, Mörfelden