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Glasnost a la bei KGB

Berlin (taz) - Während die Rote Armee sich immer größerer Beliebtheit bei uns erfreut, seit Nachrichten über Desorganisation und sinkende Kampfmoral ihr Bild dem der westlichen Armeen angleichen, hat der KGB es immer noch nicht geschafft, uns von seiner vollständigen Untauglichkeit zu überzeugen. Auch der jetzt von 'Nowosti‘, einer dem KGB seit langem herzlich verbundenen Agentur, fertiggestellte und in Moskau der internationalen Presse vorgeführte Dokumentarfilm kann diesem Mißstand nicht abhelfen. Zwar ist er ernsthaft bemüht, die Ljubjanka als durchschnittliche Sowjetbehörde zu porträtieren, erspart uns den Blick in die berüchtigten Verhörzellen und vermeidet Hinweise auf seine Glanzzeit in den dreißiger und vierziger Jahren. Auch vom Heldenleben der „Kundschafter“ wird nur noch mit Zurückhaltung berichtet. Aber dann werden wir doch Zeuge gelungener Aktionen wie der Ergreifung von USA-Agenten oder der Enttarnung von Abhörgeräten. Den 'Nowosti'-Filmemachern ist immer noch nicht klargeworden, daß erst die Melancholie der Erfolglosigkeit die Geheimdienstmenschen unserem Herzen näherbringt.

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