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Giftmüll-Paradies bei Halle?

Hamburg (ap) — Eine US-Firma will nach Informationen des 'Spiegels‘ bei Halle eine der weltweit größten Giftmülldeponien betreiben. Das Unternehmen „Ameropa Umweltschutz“ aus den USA habe mit der Stadt am 21. Juni vergangenen Jahres einen „Kooperationsvertrag“ zur „Neuorganisation und Sanierung“ der Großdeponie Halle- Lochau vereinbart. Danach könnten jährlich 1,4 Millionen Tonnen „gemischter Müll“ gelagert werden, darunter auch hochtoxische Stoffe.

Die ehemalige Braunkohlengrube Lochau ist mit einer Fläche von 300 Hektar fünfmal so groß wie die ebenfalls in der ehemaligen DDR betriebene Westmülldeponie Schönberg in Mecklenburg. Das Bonner Umweltministerium hat für erste Sanierungsarbeiten bereits 245.000 Mark bewilligt. Ein Sprecher des Magistrats in Halle bestätigte den Vertrag, behauptete jedoch, er sei „fristgemäß gekündigt“ worden, da die US-Investoren lediglich „an einer Goldgrube“ interessiert gewesen seien.

Trotzdem verhandelt das Umweltministerium von Sachsen-Anhalt nach Angaben des 'Spiegels‘ weiterhin mit Investoren aus den USA über den Ausbau der Deponie Lochau zu einem „abfallwirtschaftlichen Zentrum“. Ebenfalls habe der Ameropa-Gesellschafter Envotech (Europa) Inc. in Detroit einen „Gesellschaftervertrag“ für den Betrieb von Giftmülldeponien der Kali Südharz AG abgeschlossen.

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