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■ Schering exportiert weiter das krebserregende, in der BRD längst gestoppte Pestizid „Fundal“

Berlin (taz) - Das Insektenvernichtungsmittel „Fundal“ der Schering AG werde trotz erwiesener Krebsgefahr weiterhin in die Dritte Welt exportiert und gefährde dort Tausende von Landarbeitern und Konsumenten. Mit diesem Vorwurf trat die Internationale Umweltorganisation „Pestizid–Aktion–Netzwerk“ (PAN) jetzt im Rahmen ihrer Kampagne gegen gefährliche Pestizide an die Öffentlichkeit. Als Begründung legte PAN eine wissenschaftliche Studie vor, die auf bisher unveröffentlichten Untersuchungen des Schweizer Chemie–Konzerns Ciba–Geigy beruht, der das Parallel–Erzeugnis „Galecron“ herstellt. Beide Mittel basieren auf Chlordimeform, ein Wirkstoff, der seit 1976 in der Bundesrepublik wegen bösartiger Tumorbildung nicht mehr zugelassen ist. Ciba–Geigy will jetzt aus dem Galecron–Geschäft aussteigen und hat die Exportländer aufgefordert, Chlordimeform zu verbieten. Schering weist solche Überlegungen weit von sich und beharrt als inzwischen weltweit wichtigster Hersteller von Chlordimeform auf seiner Export–Politik. Der Chef der Pflanzenschutzabteilung von Schering verteidigte die Linie des Hauses im Gespräch mit der taz: „Ich würde nicht ruhig schlafen, wenn ich unser Produkt nicht verantworten könnte“. Interview auf Seite 8

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