: Gift für's Wasser
■ Gülle und Galvanik-Abwässer belasten Trinkwasser
Bad Salzungen (adn/taz) -Einen blitzsauberen Eindruck macht das Bad Salzunger Wasserwerk am Rande der kleine Thüringer Werragemeinde Barchfeld. Hier „entspringt“ unentbehrliches Naß für mindestens jeden zweiten Einwohner des Kreises Bad Salzungen. Gespeist aus dem 450 Hektar großen Trinkwasserschutzgebiet rund um das Wasserwerk, entspricht die Güte des lebenswichtigen Elements gegenwärtig zwar noch dem sauberen Gesamteindruck der Anlage, doch drohen „trübe Wellen“ hochzuschlagen, denn nicht nur quellfrisches Naß stromt zum Wasserwerk. Von hier kommt nicht nur gesunde Milch, sondern gelangt als leidiges „Nebenprodukt“ Gülle und Silosickersaft ins eigentlich besonders geschütze Gebiet, zum Teil auch unkontrolliert.
Der damit steigende Nitratanteil läßt sich nur durch eine spätere Mischung des Wassers verschiedener Brunnen noch in gesundheitsverträglichen Grenzen halten.
„Die Bauern in dieser Genossenschaft haben sich schon vor Zeiten mit warnenden Hinweisen an die Öffentlichkeit gewandt“, so die Auskunft von Klaus Bohl, Salzunger Kreisratsmitglied für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Naturschutz.
Das sei um so bedenklicher, da zusätzlich giftige Galvanik -Abwässer aus der nahen Kettenfabrik und einem Kunstgewerbebetrieb das Grundwasser belasteten.
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