: Gibt es Amtshilfe?
betr.: „Die Einkehr nach der Rückkehr“ (Genua und die Folgen), taz vom 16. 8. 01
Werden die Betroffenen sich hier öfters anhören müssen, sie seien selbst schuld, dass sie in Genua Prügel bezogen haben? Welche deutschen, welche europäischen Behörden ermitteln jetzt proaktiv gegen die italienische Polizei? Wer macht klar, wer die Täter und wer die Opfer sind? Oder gibt’s Amtshilfe beim diplomatischen Begraben dieser Verbrechen? Wer beobachtet und dokumentiert das weitere Vorgehen unserer Justiz und der italienischen Justiz in dieser Sache? Wer dokumentiert das Geschehene, dessen Aufarbeitung und wohl irgendwann einmal dessen Nichtaufarbeitung kontinuierlich, penetrant und über die Tagesaktualität hinaus? Was in Genua geschah, könnte ja auch einmal Tagesaktualität „bei uns“ werden, denn nichts von dem rechtsstaatlichen „Luxus“, den wir in Europa kennen, ist unantastbar. Was wir andernorts in vermeintlicher kultureller Toleranz zulassen, wird seinen Weg zu uns finden. [...] Auch das ist Globalisierung.
GOETZ KLUGE, Tokio, Japan
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
