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Gewürze fürs Gehirn

Pünktlich zum Start des Frühjahrssemesters am 11. Februar lädt die VHS Hamburg in das Gewürzmuseum ein, um über Finanzen und Inhalte zu sprechen. Dabei habe der Ort durchaus symbolischen Charakter. Schließlich wolle die VHS die Bürger „auf den Geschmack des Lernens bringen“. Dabei kann die VHS schon längst nicht mehr genügend Kurse anbieten.

Die finanzielle Lage der VHS ist durch Sparbeschluss eher wie Tabasco. Es brennt. Ein Feuer in den Kassen behindert den bedarfsgerechten Ausbau der VHS, wie er im Koalitionsvertrag festgehalten ist. Ein Defizit in Höhe von rund 1,9 Mio. Euro soll bis Ende 2002 aus eigener Kraft abgebaut werden. Daher kann „Deutsch als Fremdsprache nicht weiter ausgebaut werden“, bedauert die Direktorin Sabine Schlüter. Insbesondere in den Bezirken Mitte und Ost habe die VHS ein paar Hundert Leute wegschicken müssen. Trotz der geringeren Mittel werden die Preise aber nicht „gepfeffert“, versichert die Leitung.

Das vielfältige Kursangebot und die große Zielgruppe verlangen von der VHS neue Rezepte. Seit November vergangenen Jahres bemüht sich eine eigene Abteilung darum, einen Marketing-Mix anzurühren. Die Gewürze der Suppe kommen aus dem Angelsächsischen: Image-Campaign, Positioning und Sponsoring. So hat die VHS gerade einen Sponsor aus der Mineralölindustrie an der Angel. Dank seiner finanziellen Unterstützung und der Flexibilität der VHS wird es möglich, den Unterricht hinter die Gefängnismauern von Santa Fu zu tragen. „Wir gehen nicht dahin, wo der Pfeffer wächst; wir gehen dahin, wo die Menschen sind“, sagt das Marketing. Erste Lektion gelernt. mgau

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