: Gewerkschaft und Grüne gegen Bahnpreiserhöhung um 2,5 Prozent
Frankfurt (dpa) – Bahnfahren soll zum 1. April um 2,5 Prozent teurer werden. Preisstabil bleiben diesmal die rosaroten Spartickets sowie die Pässe für Familien, Senioren und Junioren.
Der Kilometerpreis für ein Normalticket in der Zweiten Klasse erhöht sich nach dem am Mittwoch bekannt gewordenen Beschluß der Bahn-Manager im Fernverkehr von 20 auf 20,5 Pfennig und von 30 auf 30,75 Pfennig in der Ersten Klasse. Zugleich wird der IC-Zuschlag von bislang fünf auf sechs DM angehoben.
Tiefer in die Tasche greifen müssen auch die Bahnkunden, die freitags und sonntags mit einem Super-Sparpreis-Ticket für 120 DM im Intercity unterwegs sind. An diesen Tagen wird für die Zugfahrt zum Super-Sparpreis der doppelte Intercity-Zuschlag erhoben, also zwölf DM. Nach Berechnungen des DB-Vorstandes soll die Tarifanhebung im laufenden Jahr rund 115 Millionen DM mehr in die Kassen bringen.
Als einen Schlag gegen die Sanierung der Bundesbahn bezeichnete die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Helga Brahmst-Rock, die angekündigte Preiserhöhung. Sie forderte Verkehrsminister Jürgen Warnke (CSU) auf, dem Antrag des Bahnvorstandes auf keinen Fall zu entsprechen.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Eisenbahner, Ernst Haar, hat die Anhebung der Bahnpreise als „glatte Provokation“ für „die Millionen Fahrgäste der Bahn“ bezeichnet. Die neuen Preisanhebungen würden „all jene Bürger bestrafen, die sich verkehrs- und umweltpolitisch vernünftig verhalten“. Es sei ferner „unerträglich, den Intercity- Verkehr, den überwiegend Geschäftsleute nutzen, zum Renner zu machen, der sich wirtschaftlich einigermaßen trägt, aber die anderen Bereiche verkommen zu lassen“.
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