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Gewerkschaft ÖTV schloß ersten Tarifvertrag ab

Berlin (taz) - Die Gewerkschaft ÖTV der DDR hat einen ersten Tarifvertrag mit dem Sparkassenverband der DDR über Einkommensverbesserungen der 20.000 Beschäftigten in den Sparkassen abgeschlossen. Beteiligt an dem Tarifabschluß war auch die Gewerkschaft Öffentliche Dienste der DDR. Vereinbart wurde eine durchschnittlich 50prozentige, mindestens aber 30prozentige Gehaltserhöhung. Im August 1990 soll außerdem ein Urlaubsgeld von 50 Prozent des Ist-Gehalts ausgezahlt werden. Im September sollen laut der Vereinbarung Verhandlungen über eine völlig neue Tarifstruktur stattfinden.

Mit dieser Vereinbarung hat die ÖTV einen Punktsieg gegen die HBV beim gewerkschaftsinternen Streit um die Zugehörigkeit der Sparkassen-Beschäftigten erzielt. Denn im letzten Punkt des Abkommens wurde festgelegt, daß die ÖTV ab 1. November 1990 Tarifpartner des Sparkassenverbandes sein soll. Bis zum November will die ÖTV (West) ihren satzungsmäßigen Geltungsbereich auf das Gebiet der DDR ausgedehnt haben. Damit sinken die Chancen der HBV, doch noch via DDR bei den Sparkassen Fuß zu fassen.

Gegen eine generelle Befristung der Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten im Öffentlichen Dienst hat sich die West-ÖTV -Vorsitzende, Monika Wulf-Mathies, ausgesprochen.

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