: Gewendete Marxisten
■ Angolanische Regierung und UNITA am Verhandlungstisch
Luanda/Lissabon (adn/dpa) - Die bisher marxistisch orientierte MPLA-Partei Angolas will künftig einen sozialdemokratische Kurs verfolgen und sich um die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationalen bemühen. Diesen Beschluß faßte das Zentralkomitee der regierenden MPLA-Partei nach dreitägigen Beratungen in Luanda. Außerdem sei die Einführung einer gemischten Wirtschaft sowie der Schutz privaten Eigentums und ausländischer Investitionen vorgesehen. Bereits vor einem Monat war vom ZK die Entscheidung getroffen worden, im ersten Viertel des kommenden Jahres mehrere politische Parteien zuzulassen.
Der sowjetische Delegationsleiter Alexander Smirnow hat in Lissabon bei der fünften Verhandlungsrunde über den Friedensprozeß in Angola vorgeschlagen, die USA und die UdSSR sollten ihre Waffenlieferungen an beide Seiten einstellen. Damit könne der Friedensprozeß beschleunigt werden. Unterdessen hat sich US-Außenminister James Baker am Samstag abend in Paris mit dem Führer der angolanischen Guerilla-Bewegung UNITA, Jonas Savimbi, getroffen. Während Savimbi von „Fortschritten“ bei den in Portugal laufenden Verhandlungen über eine friedliche Regelung sprach, hieß es von amerikanischer Seite, die Probleme blieben bestehen.
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