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südwesterGewarnt

So ein Medienstandort muss bei so was natürlich vorne weg gehen (auch wenn ein Wort wie „Avantgarde“ in Hamburg keinem leicht über die Lippen geht – zu präsent noch ist der Terror der napoleonischen Besatzung). In der Hansestadt jedenfalls sollen amtliche Warnhinweise künftig auch auf digitalen Werbetafeln im öffentlichen Raum erscheinen, also falls mal die Elbe überschwappt oder zu viele Diesel das Atmen krankmachend machen. Was man trefflich als verdeckte Subventionierung der lokalen Außenwerbungsbranche betrachten könnte – oder verschenken Wall und Stroer ihre Flächen? –, im Internet dreht man lieber Verschwörungslocken auf dem eigenen Skinhead: Auf ndr.de etwa mutmaßten Wut-User, die Rathaus-Sozis wollten das deutsche Volk ausrotten, weil: Wer auf die Warnungen am Straßenrand achtet, der ist ja blind fürs sonstige Geschehen. Ganz anders, werden da Musicals angepriesen oder Bierwerbung für Rassisten: Für die würden die selben Kommentarspalten-Haudegen vermutlich in den Krieg ziehen. Fast wie damals gegen Napoleon.

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