piwik no script img

Gewalt im Knast

■ Beamtinnen wurden vergewaltigt

Wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von Vollzugsbeamtinnen wird sich der 49jährige Strafgefangene Alfred Banz am 27. Oktober wieder vor einem Hamburger Gericht verantwortenn müssen. In der Hamburger Strafanstalt Fuhlsbüttel (“Santa Fu“) soll der wegen Prostituiertenmordes und Vergewaltigung zu 15 Jahren Knast verurteilte Häftling neun Beamtinnen sexuell mißbraucht haben. Vor Gericht werden aber nur noch drei Fälle verhandelt, der Rest ist inzwischen verjährt.

Im Zusammenhang mit dem spektakulären Fall war im vergangenen November Wolfgang Sarodnick, der die Strafvollzugsanstalt von 1981 bis 1989 leitete, zu einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe von 5000 Mark verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß sich der Anstaltsleiter und Psychologe vorsätzlich der Strafvereitelung schuldig gemacht hatte, weil er die Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen durch Banz nicht angezeigt hatte.

Sarodnick habe versucht – wie sein Vorgänger, unter dessen Anstaltsleitung der „hochkriminelle Banz“ bereits sexuelle Übergriffe auf Anstaltspersonal verübt haben soll – , „die Öffentlichkeit auszuschalten“, um das Modell des liberalen Strafvollzuges nicht zu gefährden, befand der Richter damals in seiner Urteilsbegründung.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen