piwik no script img

Gewalt im Kino

Gerade ein paar Tage ist es her, daß ein 15jähriger Passauer von einem Jugendgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde (taz vom 29. 7.). Er hatte jahrelang Horrorvideos angesehen, sich „Jason“-Masken nach dem Vorbild des Protagonisten von „Freitag der 13.“ gebastelt und war schließlich mit einer Axt auf seine zehnjährige Cousine und eine Nachbarin losgegangen. Die Verhandlung gegen Oliver Stone und Warner Brothers (taz vom 11. 7.) ist noch im Gang.

Die taz-Debattenreihe zum Thema Gewalt im Kino schlängelt sich am Nachahmungs- und Zensurproblem vorbei hin zu den eigenwilligen Rezeptionsformen von Gewalt. Welche Sichtweisen ergeben sich aus der linken Gewaltkritik (Niroumand, 11. 7.)? Geht die Lust an der Gewalt mit einer Löchrigkeit des Moralkorsetts einher (Rutschky, 18. 7.)? Warum unternimmt die Regierung nichts, wenn allenthalben mit unsauberen Gewaltbegriffen herumgefuchtelt wird (Scheel, 25. 7.)?

Georg Seeßlen, Autor des heutigen Beitrags, ist Filmwissenschaftler und lebt bei München. Foto: Christoph Leistl

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen