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Gestreße Augen-betr.: Layout der taz, z.B. die Titelseite vom 15.4.91

betr.: Layout der taz, zum Beispiel die Titelseite vom 15.4.91

Oh Hülfe! Als ob die Medienüberfrachtung nicht schon groß genug wäre, als ob man sich nicht sowieso schon zwischen Radio-, Fernseh- und Zeitungsmeldungen geradezu hindurchretten muß, um nicht erschlagen zu werden, meint Ihr jetzt scheinbar, den Frontalangriff auf die Übersichtlichkeit und auf das auf einem Artikel ruhende Auge anblasen zu müssen.

Es gab mal eine Zeit — die, in der ich die taz kennengelernt habe — wo meistens nur zwei oder drei wirkliche Leitartikel auf der Titelseite standen, vielleicht noch eine kleine Meldung dazu, oder sollte das gar träumerische Illusion sein? Dann kamen mehr und mehr Artikel hinzu, die schon längst nicht mehr auf einer Seite untergebracht werden konnten, und heute findet dann mein gestreßtes Auge zum Beispiel auf der Titelseite ganze sieben Anreißerle, eine kleine Meldung, jeweils mit Verweis auf die entsprechende Seite sowie ein Foto und eine Anzeige.

Hat die taz das nötig, in bester BLÖD-Manier auf der Titelseite nur Schlagzeilen unterzubringen und die LeserInnenschaft dadurch zu ködern, daß sie die taz erst einmal kaufen muß, bevor sie die Auflösung der auf der ersten Seite gestellten Rätsel bekommt? Gerade jemanden, der nicht stundenlang Tageszeitung liest, gibt diese Aufteilung einmal mehr das Gefühl, zu ersticken im Sumpf der Informationen. [...] Sebatian Lovens, Duisburg

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