: Gespannte Lage in Peking
Peking (dpa) - Chinas Ministerpräsident Li Peng hat in offenkundiger Sorge der Führung vor neuen Unruhen die Sondereinheiten der Polizei zu „erhöhter Wachsamkeit“ aufgefordert. Sie trügen für „die Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität“ die Verantwortung. Der Appell Li Pengs erfolgte am Freitag vor hohen Führern der bewaffneten Polizei in Peking. Auch KP-Chef Jiang Zemin trat vor den Kommandeuren auf, die zu einer Sondersitzung zusammengekommen waren, auf der zu einer einheitlichen Haltung und Unterordnung unter die Parteiführung aufgerufen wurde. Parteimitglieder und Bürger Pekings wurden gleichzeitig in unzähligen Versammlungen angewiesen, in den nächsten Tagen nicht mehr zum Tiananmen-Platz zu gehen. In der Stadt wurden die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt. Chinesen wurden vor Kontakten mit ausländischen Diplomaten und Journalisten gewarnt. Die Anweisung, den zentralen Platz des Himmlischen Friedens zu meiden, wurde intern mit einer „gespannten Lage“ begründet.
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