: Gesellschaftsfähig
■ Sozialtherapeutische Anstalt wird 25
Die sozialtherapeutische Anstalt in Bergedorf, die älteste Einrichtung dieser Art im Bundesgebiet, begeht am 5. April ihr 25jähriges Bestehen. Die Arbeit der Anstalt dient dem Erkennen der Ursachen von Straftaten, um deren Wiederholung zu verhindern. Etwa 80 Prozent der ehemaligen Insassen haben, so die Justizpressestelle, in der Gesellschaft wieder Fuß gefaßt.
In die Anstalt, die zur Verbüßung von Freiheitsstrafe und Sicherungsverwahrung dient, werden Gefangene am Ende mehrjähriger Haftstrafen aufgenommen. Die Gefangenen müssen selbst einen Antrag zur Aufnahme stellen.
Die im Amtsgericht in Bergedorf untergebrachte Institution verfügt über 31 Haftplätze für Männer. Sie sollen sich außerhalb der Anstalt einen Arbeitsplatz suchen oder eine Ausbildung oder Umschulung absolvieren. Vom Lohn werden Unterkunft und Verpflegung gezahlt, Schulden getilgt und Unterhalt entrichtet.
Am Ende des Vollzugs erfolgt eine Dauerbeurlaubung. Die Gefangenen leben und arbeiten außerhalb der Anstalt und kommen nur noch zu regelmäßigen Gesprächen dorthin.
Während der Haft müssen die Männer regelmäßigen Kontakt zu den in der Anstalt tätigen Psychologen und Psychiatern halten. In Bergedorf werden im wesentlichen Sexual-Straftäter aufgenommen sowie Häftlinge, die aufgrund ihrer Persönlichkeit oder Straftaten besonders intensiver Unterstützung bedürfen, um in Zukunft ein straffreies Leben führen zu können.
lno
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