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Geschwärztes Antes–Buch

Berlin (taz) - Mit geschwärzten Passagen wird das Buch „Antes & Co“ auf manchem Weihnachtsgabentisch liegen, nachdem gestern das Landgericht Berlin den Widerspruch gegen eine einstweilige Verfügung ablehnte. Der Rechtsanwalt der Bauunternehmer Otremba, Hauert und Noack hatte das Verbot einer Textstelle in der zweiten Auflage beantragt. Dort wird erwähnt, daß gegen seine drei Mandanten „inzwischen eingestellte Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung geführt wurden.“ Obwohl unbestritten sei, daß es sich hierbei um wahre Tatsachenbehauptungen handele, meinte der Richter, daß die Betroffenen ebenso wie verurteilte Straftäter ein Recht auf Persönlichkeitsschutz hätten. Nur im Zuge einer aktuellen Berichterstattung könne man dem Recht der Öffentlichkeit auf Information den Vorrang geben. Auf Intervention der drei Herren war in der zweiten Auflage des Buches über den Berliner Sumpf bereits hinzugefügt worden, daß die Ermittlungen gegen sie eingestellt wurden. In der ersten Ausgabe wurden nur die Ermittlungen erwähnt. Der Rotbuch–Verlag versucht nun, in mühsamer Kleinarbeit noch rechtzeitig vor dem Weihnachtskaufendspurt die Stelle zu schwärzen.

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