: Geschichte erlaufen
Zu ihrem 30-jährigen Jubiläum bietet die Berliner Geschichtswerkstatt in den kommenden sechs Monaten eine Reihe von Veranstaltungen an, die in Führungen und Vorträgen recht geballt an in der Stadt erlebbare Vergangenheit heranführen. Kompetent und kiezbezogen bringt der Schöneberger Verein Interessierten all die vielen unsichtbaren Orte näher, die viel über die Geschichte der Stadt erzählen und dabei so einiges über ihre Gegenwart verraten. Genauso werden auch die bekannteren Orte darauf abgeklopft, ob sie Neues mitzuteilen haben, und siehe da, gar nicht wenige Details wären ohne die Arbeit der Geschichtswerkstatt verborgen geblieben. Zum Auftakt der Reihe kann heute eine Führung besucht werden, die sich mit der Geschichte des südlichen Spreeufers rund um das Schlesische Tor beschäftigt. Erst spät, mit der fortschreitenden industriellen Revolution wirklich in der Stadt angekommen, wurde aus einer ländlich geprägten Gegend mit Sommergrundstücken eine Boomtown der Gründerzeit. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verwaisten die Fabrikhallen und Manufakturetagen, nur um im Zuge der Hausbesetzungswellen vom alternativen Milieu neu besiedelt zu werden. Vorläufiges Ende der Geschichte ist die erneute Umwidmung des Carrés, diesmal zum Hightech-Medienstandort. In rund zweieinhalb Stunden werden also viele Geschichten und Geschichte rund um den Kiez zu hören sein.
■ Stadtspaziergang – Von der Industriespree zur Mediaspree: 3. Dezember, 13 Uhr, ab U-Bhf Schlesisches Tor. Die Teilnahme ist kostenlos.