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Archiv-Artikel

Germany: 516 Points

betr.: „Pisa + Schülermangel = Schule für alle“, taz vom 5. 12. 07

Mich überrascht immer wieder die „Pisa-Gläubigkeit“ und die Ehrfurcht vor den Ergebnissen dieser Studie. Pisa wird durchgeführt von der OECD, nicht etwa von der Unesco, die sich doch eigentlich mit Bildung und Kultur befasst. Die OECD ist die Organisation, die unserem Wirtschaftssystem gerne auf der ganzen Welt zum Durchbruch verhelfen möchte. Da frage ich mich, was haben die mit „der Bildung“ am Hut, und verstehen die darunter dasselbe wie ich?

Es sieht auch zuerst nach hehrer Qualitätssicherung aus, wenn der Name Pisa geschützt werden soll vor den bösen Verfälschern. Aber wer erarbeitet eigentlich die Tests und führt die Studie durch? Dies sind fast ausschließlich Privatunternehmen aus Australien, den USA und den Niederlanden, die mit Pisa ihr Geld verdienen. Man lässt sich darum auch kaum in die Karten schauen, dies ist Betriebsgeheimnis. Für mich schaut das Ganze daher eher nach simplem Markenschutz aus und der Sicherung von Geschäftsfeldern. Hitlisten sind beliebt, aber können wir wirklich mit „ Germany: 516 Points“ unser Bildungssystem verbessern? JÖRG SCHRÖDER, Bremen

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