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Gerlach für Modrow

■ Zeuge: Modrow wollte Wahlfälscher amnestieren, meinte es aber gut

Dresden (AFP) – Der wegen Wahlfälschung angeklagte frühere Dresdner SED-Bezirkschef, Hans Modrow, soll sich während seiner Amtszeit als DDR-Ministerpräsident um eine Amnestie für Wahlfälschungen bemüht haben. Das sagte der letzte DDR-Staatschef Manfred Gerlach am Dienstag als Zeuge vor dem Dresdner Landgericht aus. Als Regierungschef der Wendezeit habe Modrow per Gesetz die Volkskammerwahlen für ungültig erklären lassen wollen, sagte Gerlach, der am 6. Dezember 1989 in das Amt des Staatsratsvorsitzenden nachgerückt war. Gleichzeitig habe mit dem Gesetz die Verfolgung der für die Wahlfälschung verantwortlichen Funktionäre ausgesetzt werden sollen.

Modrow habe damit eine Eskalation der Konflikte verhindern wollen, um die Reformen nicht durch Widerstand aus dem Apparat zu gefährden, sagte der frühere Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei der DDR (LDPD). Der letzte DDR-Staatschef rief vor Gereicht zu einer Generalamnestie für alle DDR-Funktionäre: „Wollen Sie nationale Versöhnung oder Spaltung bis aufs Messer?“ fragte er.

Der ebenfalls als Zeuge geladene frühere Leiter der DDR- Wahlkommission und letzte SED- Generalsekretär, Egon Krenz, machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die Prozesse seien „eine große Heuchelei“, ließ er noch vernehmen.

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