: Gericht wartet
Im Hamburger Prozess um die Terroranschläge vom 11. September 2001 dringt das Oberlandesgericht (OLG) auf Klarheit über zugesagte Ermittlungsunterlagen aus den USA. In einem Brief an das Bundesinnenministerium habe das Gericht nachgefragt, ob und wann Akten aus den Vereinigten Staaten zu erwarten seien, sagte der Vorsitzende Richter gestern. Eine erste Verurteilung des Angeklagten Mounir El Motassadeq wegen Beihilfe für die Todesflieger hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben, weil möglicherweise entlastende Aussagen von den USA gesperrt worden waren. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) war im Februar bei Gesprächen in den USA die Übersendung weiterer Akten der US-Geheimdienste zugesagt worden. Das OLG erhofft sich davon zusätzliche Erkenntnisse über Motassadeqs Verstrickung in die Anschläge – und wartet seither vergeblich auf das Material.