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Gerhard Koll bleibt beauftragt

Zum 31. Juli sollte seine Amtszeit ablaufen, jetzt heißt es: „Weitermachen!“ Ein Schreiben von Sozialsenatorin Fischer-Menzel erlöste Hamburgs Behindertenbeauftragten Gerhard Koll gestern von einem dreimonatigen Schwebezustand. Sechs Tage vor Ablaufen der Amtszeit wurde sie nun doch um zwei Jahre verlängert.

Unerwartet war es im April unter den Senatoren zum Streit über eine weitere Berufung von Koll gekommen: Der Verein „Autonom Leben“ hatte ihn heftig angeschossen. „Zu wenig Engagement“, lautete sein Vorwurf. Daraufhin hatte die Statt Partei im Senat die Bremse gezogen. Doch die Kritik schien zum Eigentor zu geraten: Die CDU beantragte in der Bürgerschaft gleich die Abschaffung der gesamten Dienststelle – die mit zwei Ganztags- und zwei Halbtagstellen im Vergleich zu den anderen Beauftragten eh nur ein Schattendasein führt. Doch das Parlament sprach sich für den Behindertenbeauftragten aus – wie auch die Hamburger Behindertenverbände.

„Die Kritik von Autonom Leben hat mich verletzt“, sagte Koll gestern, „ich hatte geglaubt, wir stünden in gutem Kontakt“. Obwohl der Senat ihm von seinem mickrigen Etat (200.000 Mark) nun auch noch 20.000 Mark für Öffentlichkeitsarbeit strich, stürzt er sich unverdrossen in die nächsten Jahre. Dabei will er vor allem die Vertreter der Fraktionen stärker in seine Arbeit einbeziehen. sako

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