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Genervt-betr.: "Was ist eigentlich Sexismus", taz vom 23.1.89

betr.: „Was ist eigentlich Sexismus“, taz vom 23.1.89

(...) 1. Auch ich diskutiere mit „Ekel, Empörung und Erregung“ und verbitte mir die Unterstellung, daß dadurch Anti-Porno zum Ersatz für Porno wurde. Diese Diskreditierung eines (wie nicht nur ich es nenne) „leidenschaftlichen Interesses für alles, was die Sache der Frau betrifft“, ist nicht neu. Bereits am 12.12.89 hatte Maria Neef-Uthoff die Dreistigkeit, Andrea Dworkin mit den Mönchen von Umberto Eco zu vergleichen, die dann in der unverschämten Frage gipfelte: „Soviel gerechter Zorn und kein bißchen Lüsternheit?“ (...)

2. Mich in angemessener Form über Claudia Gehrke zu äußern, verbietet mir mein verinnerlichtes „Sisterhood is...“ und ich verweise nur auf deren Ausführungen im 'Spiegel‘ 1988, Nr.44, Seite 273.

3. Richtig bösartig wird's dann, wenn Maria sich doch tatsächlich nicht zu schade ist, das lauthals wiederzukäuen, „was böse Zungen hinter vorgehaltener Hand“ zur Indizierung der 'Emma'-Ausgabe 11/87 behaupten.

4. Mag ja sein, daß, wie behauptet, die taz-Frauen ohne vorausgehende medienwirksame Kampagne keinen Frauenstreik initiiert hätten. Welche wollte da widersprechen? Nur nicht so plump verallgemeinern: In Karlsruhe (und ich vermute, nicht nur da) laufen seit Jahren immer wieder Aktionen gegen Pornoläden.

5. Überhaupt nervt mich der erhobene Zeigefinger, der fein säuberlich in erfreuliche und unerfreuliche Folgen trennt. „Solidarität mit den Schwandorfer Hexen“, bleibt mir da nur zu sagen und der Wunsch, daß den Pornofritzen noch mehr blutverschmierte Tampons um die Ohren fliegen. (...)

Elke Schüssler, Karlsruhe 1

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