: Gemeinsamer Markt in Südamerika
■ Mercosur-Vertrag in Buenos Aires unterzeichnet
Buenos Aires (AP) – Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay haben am Freitag einen Vertrag zur Schaffung eines gemeinsamen Marktes geschlossen. Die Präsidenten der Länder unterzeichneten in Buenos Aires das Dokument, nach dem der „Gemeinsame Markt des Südlichen Kegels“ am 1. Januar in Kraft tritt. Chile und Bolivien haben Interesse bekundet, der Wirtschaftsgemeinschaft – auf spanisch Mercosur, auf portugiesisch Mercosul genannt – mit rund 200 Millionen Menschen später beizutreten.
„Der Weg in Richtung regionaler Integration ist nun unumkehrbar“, erklärte der argentinische Präsident Carlos Menem nach Unterzeichnung des Vertrages. „Wir werden einen Markt mit ungefähr 200 Millionen Einwohnern und einer wirtschaftlichen Leistung von annähernd 800 Milliarden Dollar im Jahr haben“, so Menem.
Das rechtzeitige Inkraftreten des Vertrags war lange Zeit ungewiß gewesen. Bis zuletzt hatten die Delegationen über einen einheitlichen Zoll für Importe verhandelt. Die meisten sollen mit Zöllen zwischen null und 20 Prozent belegt werden. Allen Ländern wurden jedoch Ausnahmen eingeräumt. Bis zum Jahr 2006 sollen sich die Einfuhrzölle für Computerprodukte auf 16 Prozent einpendeln. Brasilien, wo Computer hergestellt werden, hatte zum Schutz der eigenen Industrie auf hohen Einfuhrgebühren bestanden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen