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Archiv-Artikel

Gemeinsam im Schaufenster

Oldenburg unterstützt Bremens Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2010 – zumindest ideell. Von finanzieller Hilfe war bisher nicht die Rede

Oldenburg/Bremen taz ■ Einträchtig sitzen sie beisammen: Sunke Herlyn vom Bremer Senator für Bau und Umwelt in Bremen, der Bürgermeister von Ganderkesee, Gerold Sprung, und sein Oldenburger Amtskollege Dietmar Schütz. Gemeinsam mit Ulrich Kinder, dem Geschäftsführer des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen haben sie nur ein Interesse: Dass Bremen im Jahre 2010 europäische Kulturhauptstadt wird – und niedersächsische Mitbewerber wie Braunschweig oder Osnabrück aus dem Rennen geworfen werden.

Trotz Streitigkeiten in der Vergangenheit betont der Verbund jetzt seine Gemeinsamkeiten – alles im Dienste der Kulturhauptstadt. In der vergangenen Woche fiel der einstimmige Entschluss, Bremens Bewerbung zu unterstützen. „Wenn Bremen das Projekt Kulturhauptstadt durchs Ziel trägt, ist das auch gut für uns“, erklärt Oldenburgs Bürgermeister Schütz die plötzlich erwachte Zuneigung. Seine Vision: Eine Achse der bildenden Kunst, die sich von der Hansestadt über Oldenburg und Emden bis nach Groningen erstrecken soll. Ob Oldenburg sich auch finanziell an der Umsetzung der gemeinsamen Träume beteiligen wird, steht aber noch in den Sternen.

Geplant sind dennoch bereits mehrere Projekte, mit der sich die Region hervortun will. Entlang der „regionalen Wasserzüge“ sollen architektonische, landschaftsplanerische, ökologische und touristische Vorhaben und Projekte realisiert werden. Motto: „Flussland“. Der Kommunalverbunds-Geschäftsführer Kinder nennt das ein „Schaufenster der Region“. Auch den Standortfaktor Wissenschaft in der Region will der Kommunalverbund preisen.

Mitte nächsten Jahres muss die Bewerbung eingereicht sein, aber erst 2005 wird entschieden, wer den Zuschlag bekommt. Bis dahin gilt nach einhelliger Meinung der Planer der Weg als Ziel. Bürgermeister Schütz denkt durchweg positiv: „Wenn es mit der Bewerbung nicht klappt, bleibt zumindest ein Erkenntnisgewinn“.

Christoph Kutzer