■ beiseite: Geld & Kunst
Das Berliner Landgericht hat gestern über die Versteigerung von mehreren Bildern des Malers Georg Baselitz verhandelt, die der Kunstsammler Hartmut Ackermeier seiner Bank als Pfand für einen Millionenkredit gegeben hatte. In der mündlichen Verhandlung warf Ackermeier der Bank vor, drei seiner Gemälde für 1,1 Millionen Mark und damit weit unter ihrem Wert verkauft zu haben. Die Bank habe den Fehler gemacht, seine drei Bilder und drei weitere Bilder von Baselitz innerhalb von nur zwei Wochen versteigern zu lassen. Dadurch sei der Erlös weit geringer gewesen als bei schrittweisem Verkauf. Ein Vertreter der Bank wies die Vorwürfe zurück. Auch die Bank habe schließlich ein Interesse gehabt, die Bilder zu einen höheren Preis zu verkaufen, nachdem Ackermeier mit Zinszahlungen in Verzug gekommen sei. Zudem habe die Bank Ackermeier angeboten, die Werke selbst zu verkaufen. Die Bank verklagt Ackermeier auf Zahlung von knapp 700.000 Mark. Ackermeier hingegen klagt auf Schadensersatz, weil die Bank seine Bilder unzulässig „verschleudert“ habe. Das ursprünglich für gestern angekündigte Urteil war bei Redaktionsschluß noch nicht gesprochen.
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