■ Soundcheck: Gehört: Sheryl Crow / Sovory
Gehört: Sheryl Crow/Sovory Großer Andrang in der Großen Freiheit zu einem Konzertabend, der die Hauptwege des Geschmacks bediente. Die Mainstreamigkeit des Dargebotenen entsprach der Zusammensetzung des Publikums: hippyeske Adoleszenz, etwas angepaßtes Altachtundsechzigertum und eine überwiegende Masse mittelalterlicher „Normalos“.
Diese kamen zunächst in den zweifelhaften Genuß der stark angeschleimten Präsentation eines rundlichen Babyfaces namens Sovory. Jener gab höchst agil eine Melange aus schwarzem Soul, Funk und Rock zum mehr oder weniger besten. In seiner Radiokompatibilität paßte das immerhin gut zum Konzert-Sponsoring von Radio Hamburg.
Sheryl Crow begann anschließend mit einem wenig ambitionierten „Wie geht es euch?“ und blieb auch ansonsten im Bereich des Konzertant-Konventionellen. Irgendwie muttihaft inmitten des Jungmännertums ihrer Begleitband, entging sie musikalisch oft nur knapp den Untiefen bloßer Harmlosigkeit. Zwar rettete ihre schön-raue Stimme so einiges, und ein paar Stücke verbreiteten solide Bluesrock-Saftigkeit. Generell blieb es aber eher bei einer popcountryrockigen Kuscheligkeit, in der Sheryl Crow zuweilen einem weiblichen Bryan Adams glich.
Die Maxime „All I wanna do is have some fun“ erfüllte sich also vor allem für die Freunde gemäßigter Unterhaltung. Aber das waren ja sehr viele.
Christian Schuldt
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