piwik no script img

■ SoundcheckGehört: Combustible Edison

Gehört: Combustible Edison. „Es ist eine Ehre für uns, in einem so schönen Saal zu spielen“, leitete der Conferencier und Bandleader The Millionaire die Show des eleganten Quintetts im Café Keese ein. Dabei verwies er auf die „mindestens ebenso schöne Sängerin Miss Lily Banquette“, deren ondulierte, rote Haarpracht locker über dem schwarzen Abendkeid wippte.

Die ganz in Gold gewandete Easy-Listening-Band – The Millionaire noch dazu mit silberner Gitarre ausgerüstet – hatte sich etwas Großes in Sachen Stil vorgenommen. Das Publikum – dagegen natürlich denkbar underdressed – benötigte anders als die Kellner einige Zeit, um Botschaft samt neuen, alten Umgangsformen anzunehmen. Erst am Ende der Show traute man sich gebührend mitzuswingen.

Dabei irritierte der neuerdings kahlköpfige The Millionaire aber durch eigentümliche Bewegungen. Wie schon bei Tricky kam auch hier ein sonderbarer Hauch von Schönheit und Stil von den Rändern der Gesellschaft.

Volker Marquardt/Foto: jms

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen