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■ KommentarGeheimnisvoll gerecht

Das Wort „Leistung“, das lange Zeit aus dem Sprachschatz der PädagogInnen verbannt war, ist wieder salonfähig. Während von der Schulbehörde gerade ein fortschrittliches Schulgesetz auf den Weg gebracht wird, kommt aus demselben Hause mit der geplanten Lernausgangslagenerhebung ein eher rückwärtsgewandtes Projekt, daß die Tradition von Schule wieder stärker betont.

Untersucht werden soll, wie gut die Wissensvermittlung – der ursprüngliche Auftrag der Schulen – in Hamburg funktioniert. Wie es um die Vermittlung sozialer Kompetenzen bestellt ist, bleibt wieder einmal außen vor. Dabei ist unbestritten, daß es allein ums Pauken nicht mehr gehen kann. Einser-Absolventen, die sich als soziale Krüppel erweisen, sind bei ArbeitgeberInnen nicht besonders gefragt.

Was ist also von einer Qualitätsprüfung des Schulwesens zu halten, die allein auf fachliche Kenntnisse abzielt? Es gibt keine Test, mit denen soziale Kompetenzen abgefragt werden können, verteidigt die Schulbehörde die einseitige Datenerhebung. Statt dessen bemüht sie das Wort „Chancengerechtigkeit“ und stellt in Aussicht, daß nach der Erhebung leistungsschwächere oder -stärkere SchülerInnen besser gefördert und daß Konzepte erarbeitet werden können, die das Selbstvertrauen und die Lernmotivation von SchülerInnen stärken sollen.

Im Mittelpunkt der Untersuchung soll aber gar nicht der oder die SchülerIn als Individuum stehen, sondern betrachtet wird die ganze Klasse. Wie die Versprechungen deshalb eingehalten werden sollen, bleibt das Geheimnis der Schulbehörde.

Patricia Faller

Siehe Bericht Seite 22

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