: Geheimer Neonazi-Prozess
Unter völliger Geheimhaltung verlief gestern ein Verfahren gegen einen mutmaßlichen Neonazi vor dem Hamburger Amtsgericht. Die Öffentlichkeit wurde ausgeschlossen, da der Angeklagte H. zum Tatzeitpunkt Jugendlicher gewesen sei. Über Verlauf und Ergebnis wurden keinerlei Angaben gemacht. Der Prozess sei „gestern auch beendet worden“, wortkargte die Gerichtspressestelle. Dem heute 19-Jährigen wurde das „Verwenden von Kennzeichen verfassungwidriger Organisationen vorgeworfen. Er soll im Internet eine Homepage mit dem Titel „Willkommen in Doitschland“ und dem Konterfei Adolf Hitlers veröffentlicht haben. Auf seinen Internet-Seiten soll er 15 CD-Cover von rechtsextremistischen Musikgruppen publik gemacht haben. Über einen Link sei das Herunterladen von Musik „mit zum Teil volksverhetzendem Inhalt“ möglich gewesen.
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