: Gegendarstellung
In der taz vom 11. 12. 2006, Seite 17, werden in dem Artikel „Scharfe Kollegenschelte – Ausgerechnet der Focus enttarnt in seiner aktuellen Ausgabe rund 20 Journalistenkollegen als BND-Spitzel“ über mich nachstehende Behauptungen verbreitet:1.Das Münchner Nachrichtenmagazin beschäftigte jahrelang den Journalisten Wilhelm Dietl, bis diesem nach seiner Enttarnung als BND-Informant im November 2004 per Fax fristlos gekündigt wurde. Dies ist unrichtig.2.Weiter heißt es:Ich sei beim Geheimdienst als „Journalist V.“ geführt worden. Dies ist unrichtig. Ich wurde beim BND nicht als „Journalist V.“ geführt.3.Weiter heißt es:„Für seine Informationen, nach eigenen Angaben nie über Journalistenkollegen, wurde er mit rund 650.000,00 EUR entlohnt.“ Dies ist unrichtig. Ich habe nicht 650.000,00 EUR als Lohn vom BND erhalten. Erhalten habe ich für meine Tätigkeit für den BND insgesamt 650.000,00 DM an Entgelten und 9.500,00 DM an Prämien; darüber hinaus habe ich Auslagen in Höhe von 418.000,00 DM erstattet erhalten.
Cham, den 21. 12. 2006Wilhelm DietlAnmerkung der Redaktion:Dietl hat Recht:Dietl wurde unter dem Namen „Dali“ vom BND geführt. Im Bericht des ehemaligen Richters am BGH Schäfer zur Zusammenarbeit des BND mit Journalisten für das Parlamentarische Kontrollgremium des Deutschen Bundestages wurde Dietl als Journalist V. anonymisiert. Schäfer hatte dem BND eine Tabelle überlassen, nach der Dietl 418.260, 71 DM als „Auslagenerstattung“ überlassen, weitere 24.956,00 DM gezahlt und ihm Prämien in Höhe von 9.522 DM gezahlt wurden. Diese Tabelle selbst ist nicht veröffentlicht worden. Ausweislich des Schäfer-Berichts wurden vom BND 856 Meldungen ausgewertet. Der BND hat nach eigenen Angaben Prämien gezahlt, um die Anbindung der Quelle zu stärken. Auf die Anfrage der taz hin hat der Anwalt Dietls erklärt, dass Dietl über Belege nicht verfüge.
Die Redaktion