: Gegen den Golfkrieg
■ Diskussionen, Vorträge, Demos und Autokonvois
Das Hamburger Gewis-Institut hat im Auftrag der Stadtillustrierten 'Prinz‘ eine Umfrage zur Bundeswehr durchgeführt, die in der nächsten Ausgabe veröffentlicht wird. 368 männliche Jugendliche in Berlin im Alter von 17 bis 24 Jahren wurden befragt. Ergebnis: Angesichts der Entspannung in Ost und West halten 34% die Bundeswehr für unwichtig, 23% sind sogar für ihre Auflösung. 55% finden es richtig, daß auch Berliner zum Bund müssen, 45% sind dagegen. Trotzdem würden zwei Drittel der Befragten versuchen, sich der Einberufung zu entziehen. Bei einem Einsatzbefehl an den Golf würden 46% dem Befehl Folge leisten, 54% desertieren.
Und jetzt die Termine: Ab heute soll jeden Tag ein Friedensratschlag von 18 bis 20 Uhr am Breitscheidplatz stattfinden. Verschiedene Gruppen/Initiativen/Parteien wollen »öffentlich nachdenken« über Strategien zur Beendigung des Golfkrieges und die Inhalte einer Nahost-Friedenskonferenz. Den Anfang macht heute abend der AL-Friedensbereich zu dem Thema: Beteiligung der BRD am Golfkrieg, insbesondere durch Waffenexporte. Morgen denkt die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste über den Golfkrieg und Israel nach.
Im Audimax, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, diskutieren heute um 15.00 Uhr Carsten Colpe, Ekkehart Krippendorff und Hamadi El- Aouni das »Feindbild Islam?«.
Für Mittwoch ist eine Schülerdemonstration vom Roten Rathaus nach Schöneberg angekündigt. Am selben Tag soll es auch eine Mahnwache und Demonstration an der Neuen Wache Unter den Linden geben.
Am Donnerstag findet in der Fachhochschule für Wirtschaft, Badensche Str. 50/51, 1/61, eine Podiumsdiskussion über Anlässe, Ursachen und Folgen des Golfkrieges statt. Beginn um 13.00 Uhr im Raum 301.
Ebenfalls am Donnerstag lädt Taxista um 18.00 Uhr ins Gemeindehaus Nostitzstr. 6, 1/61 ein. Dort soll ein Autokonvoi aller Taxi-, Bus- und LKW-FahrerInnen vorbereitet werden. Motto der Aktion: »Kampf dem Golfkrieg — Kein Blut für Ölkonzerne.« Der Konvoi soll am Dienstag, den 5.2. um 10.00 Uhr am Ernst-Reuter- Platz starten.
Am Montag, den 4.2., veranstaltet der AStA der FU Berlin eine Podiumsdiskussion zum Thema: »Wir sind es nicht gewesen, der Saddam Hussein war's: Moderne Wissenschaft — Moderner Krieg«: 16-20 Uhr im Audimax (Henry-Ford-Bau), Garystr. 35.
Zu einem »Konvoi für den Frieden« hat das Neue Forum Berlin vom 8.-10. Februar aufgerufen. Die Tour gegen jegliche Art von Gewalt und Rüstungsexporten soll quer durch Deutschland führen. Interessenten können sich unter der Ostberliner Rufnummer 6353688 melden. Weitere Auskünfte gibt auch das Büro des Neuen Forums in der Wilhelminenhofstr. 42.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen