: Gegen Kinderserien
■ Zuviel Gewalt für Kinder auf RTL
Hannover Wegen zu vieler Gewaltszenen will die Landesmedienanstalt Niedersachsen gegen Kinderserien des privaten Fernsehsenders RTL vorgehen. Die für den Sender bundesweit zuständige Kontrollbehörde beabsichtigt, RTL die bisherige Ausstrahlung der Zeichentrickserie „Power Rangers“ im Frühprogramm zu untersagen und die Sendezeiten auf die Nachmittags-, Abend- und Nachtprogramme zu begrenzen. Das teilte die Landesmedienanstalt in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben an einen Saarbrücker Kaufmann mit. Dieser hatte kürzlich ebenfalls Beschwerde sowie eine Strafanzeige gegen RTL wegen „Power Rangers“ eingereicht.
Eine endgültige Entscheidung soll im Februar fallen. In das bereits seit mehreren Wochen andauernde Prüfverfahren sind auch die umstrittenen Action-Trickfilmserien „Biker Mice from Mars“ und „X-Man“ einbezogen. Zur Begründung heißt es, mehrere Wissenschaftler hätten die RTL-Serien begutachtet und darauf verwiesen, daß „die stereotype Darstellung von Gewalt als Mittel der Konfliktlösung vielschichtige negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche hat“.
Die Medienanstalt verweist darauf, daß diese Serien bislang am Wochenende im Frühprogramm von RTL gesendet und vor allem von Kindern gesehen werden. Schon Dreijährige säßen da vor der Glotze. Für „Power Rangers“ ist deshalb geplant, die Ausstrahlung für die Zeit zwischen 14.00 Uhr nachmittags und 05.00 Uhr frühmorgens vorzuschreiben. Damit soll verhindert werden, daß Kinder sich die Action-Serien ganz allein ohne Kontrolle der Eltern ansehen können. dpa
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