: Gegen Einschnitte ins Sozialhilferecht
■ betr.: „Farthmanns Mär von der Demütigung der Grünen“, taz vom 1. 7. 96
1. Der von Jakobs allein mir zugeschriebene grüne Versuch, die Sozialhilfeberechtigten in NRW vor einer weiteren Realeinkommenssenkung zu bewahren, war politischer Wille der Gesamtfraktion, dokumentiert in zwei Fraktionsbeschlüssen.
2. Wir haben nicht 6,1 Prozent mehr Sozialhilfe „gefordert“, sondern festgestellt, daß diese Erhöhung bei sachgerechter Umsetzung des geltenden Bedarfsbemessungssystems in der Sozialhilfe erforderlich wäre.
3. Die Auseinandersetzung richtete sich auf eine landespolitisch zu verantwortende Regelsatzanpassung, über die das Kabinett am 25. 6. zu entscheiden hatte. Die Einigung des Vermittlungsausschusses über die BSHG-Novelle, die unter anderem für die Zukunft eine bundesrechtliche Realeinkommenskürzung für Armutshaushalte festschreibt, kam erst einen Tag später.
4. Wegen der damit verbundenen systemverändernden Einschnitte ins Sozialhilferecht werden Bündnis 90/Die Grünen dafür sorgen, daß NRW dem Vermittlungsergebnis im Bundesrat nicht zustimmt. Daniel Kreutz, MdL, arbeits-
und sozialpolitischer Sprecher
Bündnis 90/Die Grünen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen