vormerken : Gefangene Königinnen
„Maria Stuart“: 9.–11. Februar, 19.30 Uhr, Schaubühne, Kurfürstendamm 153
Immer wieder schießen Bogenschützen Pfeile quer über die Bühne. Das Auftreffen auf den Zielscheiben klingt wie Musik, wie Paukenschläge und lädt den gesamten Zuschauerraum auf. Ohnehin aufgeladen wirkt Luk Percevals Inszenierung der „Maria Stuart“, die jetzt wieder in der Schaubühne läuft. Maria Stuart, gefangen auf einem englischen Schloss, pöbelt dort herum und provoziert gerne. Dass sie damit auch die Angst vor ihrem Todesurteil überspielt, merkt man deutlich. Ihre Feindin, die Königin von England, hingegen hat ein Imageproblem: Sie schwankt zwischen persönlichen Gefühlen und politischer Klugheit.