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Gefahr Leberkrebs

■ Dr. Manns: Auslöser Alkohol und Hepatitis

Hannover. Die Gefahr, an Leberkrebs zu erkranken, wird nach Ansicht von Prof. Michael Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unterschätzt. „Leberkrebs ist in Deutschland eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Weltweit sogar ist er sogar der häufigste Tumor“, sagte der Gastroenterologe bei einem Symposium der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen in Hannover. In Deutschland gelte Leberkrebs meist als seltene Erkrankung. „Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist aber die frühzeitige Erkennung des Tumors“, sagte Manns.

Knapp zwei Drittel aller Tumoren entstehen nach Angaben von Manns durch eine Infektion mit dem Hepatitis-Virus. 0,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind Träger des Virus vom Typ Hepatitis C. Bei einem Viertel werde die Krankheit chronisch. Die zweithäufigste Ursache sei Alkoholmißbrauch. „Nur fünf Prozent sind sogenannte seltene Gründe“, sagte Manns. Sowohl die Virusinfektion als auch Alkoholmißbrauch führten zu einer Leberzirrhose, einer Schrumpfung des Organs. dpa

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Auch Empfänger von Blut- und Blutplasmaprodukten seien eine Risikogruppe, da sie sich mit dem Hepatitis-Virus angesteckt haben könnten.

„Jeder mit einer Leberzirrhose müßte auf jeden Fall regelmäßig untersucht und notfalls auch rechtzeitig transplantiert werden“, betonte der Mediziner. Problematisch sei auch, daß der Tumor selbst dem Patienten keine Beschwerden bereitet. „Der Krebs kann nur durch Ultraschall oder eine Computertomographie erkannt werden“, sagte Manns. Neu entwickelt sei außerdem ein „Marker“, der ein bestimmtes, von dem Tumor gebildetes Protein im Urin nachweist.

Etwa 100 Lebern werden in der MHH jährlich verpflanzt. Im Schnitt stehen 50 Patienten auf Manns' Warteliste. „Eine Transplantation ist aber nur dann noch sinnvoll, wenn der Tumor nicht mehr als drei Herde hat und nicht größer als drei Zentimeter ist.“Erfolgversprechend erscheint ihm auch die sogenannte lokale Chemotherapie, bei der chemische Medikamente gezielt in den Krebsherd eingeführt werden, um ihn zu bekämpfen. Auch reiner Alkohol habe sich bewährt, um Krebszellen zu vernichten. „Jeder einzelne Patient braucht eine individuelle Therapie“, erläuterte Manns.

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