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■ ÖKO-TIPSGefährlich: Gehfrei-Hilfen

Kleinkinder sollten nicht durch eine „Gehfrei-Hilfe“ verfrüht auf das Laufen getrimmt werden. Denn diese Hilfen sind für viele schwere Stürze verantwortlich. Dies fanden die Ärzte der Kinderklinik Minden heraus. Sie untersuchten die Unfallursachen bei Kindern, die mit einer Schädelhirnverletzung in die Klinik eingeliefert wurden.

Während sich ältere Kinder ihre Beulen hauptsächlich beim Spielen und Klettern zuziehen und Säuglinge öfter mal vom Wickeltisch fallen, rührten mehr als die Hälfte der schweren Kopfverletzungen in der Altersgruppe zwischen neun und zwölf Monaten von Stürzen mit „Gehfrei“-Geräten.

„Die Verwendung der Hilfen täuscht eine motorische Sicherheit vor, die noch nicht vorhanden ist“, sagt Dr. Michael Buchholz, Kinderarzt an der Mindener Klinik. Krabbelkinder sollten krabbeln dürfen. Die Anwendung solcher Systeme sei eine „nicht vertretbare Gefährdung“. Auch bleibende Haltungsschäden und Schäden der Fußstellung können nicht ausgeschlossen werden.

Weitere Fragen beantwortet Dr. Michael Buchholz, Kinderklinik Minden, Portastraße 7-9, 32423 Minden, Tel.: 0571/8014674.

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