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Geburtstagsbesuch bei Mandela

Johannesburg (taz) - Zahlreiche Familienmitglieder von Nelson Mandela, dem seit 27 Jahren inhaftierten Führer des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), durften ihn gestern an seinem 71. Geburtstag im Gefängnis in Paarl, 50 Kilometer nördlich von Kapstadt, besuchen. Unter den etwa 15 Angehörigen Mandelas befanden sich seine Frau Winnie, sein Sohn aus erster Ehe Makgatho und verschiedene Enkelkinder. Winnie Mandela betonte jedoch im Vorfeld, daß es sich bei dem Besuch um keine Feier handeln werde. „Wir würden uns lieber in Freiheit und zu Hause treffen“, sagte sie. Es ist die größte Gruppe von Verwandten, die man seit seiner Inhaftierung zu ihm ließ. Letzten Freitag konnten ihn zudem sechs prominente Mitgefangene besuchen, die zusammen mit ihm 1964 wegen Sabotage zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Walter Sisulu, Ahmed Kathrada, Andrew Mlangeni, Raymond Mhlaba, Elias Motsoaledi und Wilton Nkwayi waren jahrelang zusammen mit Mandela auf der Gefängnisinsel Robben Island gewesen.

Mandela hat in letzter Zeit mit zahlreichen BesucherInnen reden können, darunter neben langjährigen Freunden auch Häuptlinge aus seinem Stammesgebiet in der Transkei. Beobachter meinen, daß die Regierung damit eine schrittweise Freilassung Mandelas vorbereitet. Doch die Begegnung zwischen Botha und Mandela vor zwei Wochen hat in der regierenden Nationalen Partei Bothas/de Klerks für Unruhe gesorgt. Am Montag betonte Parteisprecher Con Botha, daß die Partei nur mit Gruppen verhandeln würde, die „friedlich und verfassungstreu“ zu Gesprächen bereit seien. Das schließe den ANC nach wie vor aus.

hb

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