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Gebot der Fairness

■ betr.: „Schrecklich wichtig: Ost- West-Studien“, taz vom 19./20.08.1995

In seinem Kommentar hat Ihr Autor Klaus Nothnagel versucht, auf ironische, aber doch auch ehrabschneiderische Weise eine Wissenschaftlerin unserers Hauses zu diffamieren. Das Pikante an der Angelegenheit ist, daß dieser „Kommentar“ nur auf einer Agenturmeldung beruhen kann, die wir noch versucht hatten, rechtzeitig richtigzustellen, da sie falsche Zahlen und schiefe Zusammenhänge zum Inhalt hatte.

Es wäre ein Gebot der Fairness gewesen, wenn sich der Kommentator durch Nachfrage bei uns von der Richtigkeit des Ausgangsmaterials vergewissert hätte, bevor er einen ganzen Berufsstand — die Sozialforscher — und eine bestimmte Person der Lächerlichkeit preiszugeben beabsichtigte.

Die Sozialberichterstattung über Ost- und Westdeutschland, die jahrelang im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) erfolgreich und weithin beachtet betrieben wird, kann gerade dazu beitragen, zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zwischen Ost und West zu gelangen. Allerdings muß man sich der oft nicht leichten Materie schon sachlich und seriös nähern. Burckhard Wiebe, Leiter des Presse- und Informationsreferats, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

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