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Geborene Verlierer

■ Zweiter Armutsbericht: Schon fast zehn Prozent der Hamburger leben von Stütze

Immer mehr Menschen in Hamburg rutschen in die Armut ab – und „vererben“ihre Chancenlosigkeit meistens an ihre Kinder. Gleichzeitig nimmt der Reichtum in den Villenvierteln zu. Das geht aus dem zweiten Hamburger Armutsbericht der Sozialbehörde hervor.

Mittlerweile leben 148.000 HamburgerInnen von der Sozialhilfe – rund neun Prozent der Bevölkerung. Besonders stark betroffen von Armut sind Kinder. Rund zwanzig Prozent der Heranwachsenden bis 15 Jahre leben in Sozialhilfehaushalten. Die beschriebenen Folgen reichen von Vereinsamung und Minderwertigkeitsgefühlen über gesundheitliche Probleme durch Fehlernährung und mangelnde medizinische Versorgung bis hin zu schulischen Schwierigkeiten oder Kleinkriminalität.

Die heutige Armut, heißt es in der 200 Seiten starken Untersuchung, sei in den meisten Fällen dauerhaft: „Kernproblem der ,Neuen Armut' ist demnach die Perspektivenlosigkeit oder ,Chancenarmut', die sich mittlerweile ,vererbt'.“Hauptursache der Armut sei Arbeitslosigkeit. Die Autoren fordern deshalb verstärkte Arbeitsvermittlung und „aktive Beschäftigungsmaßnahmen“. „Ganze Quartiere verarmen“, heißt es in einer Stellungnahme der auftraggebenden Sozialbehörde unter Hinweis auf Stadtteile wie Dulsberg, St. Pauli oder Barmbek-Nord mit Durchschnittseinkommen von knappen 40.000 Mark im Jahr.

In Nienstedten müssen sich die BewohnerInnen bei Durchschnittseinkommen von 180.000 Mark im Jahr dagegen ebensowenig Sorgen um ihre Existenzsicherung machen wie ihre MitbürgerInnen im vergleichsweise prolligen Blankenese (142.000 Mark). Die Autoren des Armutsberichtes fordern, „die benachteiligten Stadtteile zu stärken, um dieser „Ghettoisierung“entgegenzuwirken.“ fis

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