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Archiv-Artikel

GEDENKEN IM FRANZÖSISCHEN ORADOUR Gauck Hand in Hand mit Hollande

PARIS | Mit einer starken Geste der Aussöhnung hat Bundespräsident Joachim Gauck seinen Besuch in dem zentralfranzösischen Dorf Oradour-sur-Glane begonnen, in dem SS-Soldaten im Jahr 1944 ein Massaker an Hunderten Zivilisten verübten. In der niedergebrannten Dorfkirche des Ortes gedachte Gauck am Mittwoch Hand in Hand mit dem französischen Staatschef François Hollande und dem Überlebenden Robert Hébras der Opfer. Gauck ist der erste deutsche Spitzenpolitiker, der das Dorf besucht. Die Hinterbliebenen in Oradour hatten jahrzehntelang jeden offiziellen Kontakt zu Deutschland abgelehnt.

Die Geste von Gauck und Hollande erinnert an die historische Geste der Aussöhnung von Frankreichs Expräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl am 22. September 1984. Beide hatten Hand in Hand in Verdun der Opfer der beiden Weltkriege gedacht.

SS-Soldaten hatten am 10. Juni 1944 das Dorf Oradour besetzt und alle Einwohner zusammengetrieben. 190 Männer wurden erschossen, 452 Frauen und Kinder in der Dorfkirche erstickt, erschossen oder verbrannt. (afp)