: Garaus für Drogenhilfe - betr.: "Die Politik der Nadelstiche", taz vom 5.7.1997
Allmählich verfestigt sich der Eindruck, daß die Gleichschaltung der Träger dem Drogenbeauftragten Horst Bossong wichtiger ist als seine Verantwortung gegenüber den Drogenabhängigen. Wie sonst ist es zu erklären, daß er in dem Streitgespräch Trägern, deren Einrichtungen von Hunderten von Drogenabhängigen wegen der Vielfalt und Qualität ihrer Angebote in Anspruch genommen werden, unverhohlen damit droht, ihnen den Garaus zu machen, nur weil sie nicht spuren? Wenn Herr Bossong meint, akzeptierende Drogenhilfe als „Romantisierung des Lebens in der Szene“diffamieren zu müssen, sind in der Tat Zweifel an seiner Dialogbereitschaft angebracht. Vielleicht sollte er sich endlich einmal ernsthaft mit den fachlichen Erwägungen auseinandersetzen, die dafür sprechen, den Schuldenberater des Bezirksamtes Beratungsstunden in einer Drogenhilfeeinrichtung abhalten zu lassen, statt den KlientInnen den für sie mühsamen Weg ins Bezirksamt zuzumuten. Michael Alex
Betr.: „Wider den Mythos vom wildfremden Triebtäter“, taz hamburg vom 4.7.97
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