piwik no script img

■ Ostfriesland oder Holstein?Ganz tief unten

Neuendorf (dpa/taz) – Tiefer geht's nicht, glaubten die Bewohner der ostfriesischen Gemeinde Freepsum und ließen sich ins Guinness-Buch der Rekorde eintragen. Dort ist nun zu lesen, daß in Freepsum der tiefste Punkt Deutschlands liegt: 2,30 Meter unter dem Meeresspiegel. Seit 1988 tobt jedoch ein Kampf zwischen Ostfriesen und Holsteinern: Denn auch die Bürger der Gemeinde Neuendorf nahe dem Südende des Nord-Ostsee-Kanals behaupten, daß Deutschlands Tiefpunkt in ihrem Dorf liegt. Auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern wurden dort 3,54 Meter unter Null gemessen, und das ist rund einen Meter tiefer als in Freepsum. Die Neuendorfer argumentieren weiter, daß auch noch die benachbarten Flächen mehr als drei Meter unter dem Meeresspiegel liegen und die Ostfriesen daher den Rekord zu Unrecht für sich reklamieren. Trotzdem nutzen die Ostfriesen den Minus-Rekord immer noch als touristische Attraktion, was wiederum die Neuendorfer auf die Palme brachte. An ihrer tiefsten Stelle schlugen sie jetzt einen wuchtigen Holzpfeil ein und versahen ihn mit dem Hinweis, tiefstgelegenes Dorf in Deutschland zu sein. In der Hoffnung auf Touristenströme laden sie zum Picknick unter dem Meeresspiegel ein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen