■ QUERBEET : Ganz klar zu viel Zeit
Ob die Zeit durch Ersparnis-Bemühungen nun mehr wird oder weniger – kein sehr neues Thema, möchte man sagen, haben dies doch bislang nicht nur etliche Philosophen wieder und wieder beleuchtet; auch in Michael Endes Momo konnte man die Konsequenzen konsequenten Sparens live miterleben. Und doch bleibt die Frage, warum manche Menschen immer Zeit zu haben scheinen und andere nie, obwohl doch, in Tagesrationen gerechnet, immer allen die gleich Menge zur Verfügung steht: Dehnt sich die Zeit, wenn man es beschließt, vergeht sie, wie quantenphysikalisch behauptet, an verschiedenen Orten und bei verschiedener Geschwindigkeit tatsächlich unterschiedlich schnell? Schwer zu beantworten das alles – und Anlass für etliche differenzierte Reflexionen in dem Band Keine Zeit – 18 Versuche über die Beschleunigung von Lothar Baier. Die Themen: der historische Wandel von Zeitbegriff und Zeitgefühl. Baier wurde 1982 mit dem Jean-Amery-Preis für Essayistik ausgezeichnet.
Lesung Montag, 20 Uhr, Literaturhaus
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