: Galerienspiegel
Die Kunstwoche steht im Zeichen Osteuropas. Mit diesem Schwerpunkt will Rudolf Zwirner, Kölner Galerist und Mitbegründer der Art-Cologne, die bisher vollkommen überflüssige Art-Hamburg aus dem im letzten Jahr ereichten, katastropalen Tiefstpunkt herausführen. Hohe Erwartungen gehen dahin, daß dabei mehr als nur die geschickte Besetzung eines Marktsegments herauskommt. 9.-12. Dezember, 11-19 Uhr, Messegelände
Anläßlich der Art-Hamburg dreht sich auch in vielen Galerien und Ausstellungsräumen alles um Kunst aus dem ehemaligen Ostblock. Die Situation Prag setzt Deichtorhallen-Chef Zdenek Felix ins Licht: In der K3 zeigt er sechs KünstlerInnen im plastischen Dialog der Generationen vor und nach 1989. Bis 9.Januar, K3 Kampnagel
Ungarn hat seinen Auftritt nebenan in KX. Zeitgenössische Epigonen lautet der ironische Titel einer ohne Kuratoren erstellten Gemeinschaftsproduktion von mehr als 50 KünstlerInnen. Do-So 16-20 Uhr, bis 9.Januar, KX, Kampnagel
Die Kunsthochschule versucht zur Feier des Tages mal, wozu sie intern seit langem nicht mehr fähig ist: ein Forum des Gesprächs zu sein. Vom 9. bis 12. Dezember findet ab 18 Uhr mit russischen und chinesischen Künstlern und kunstwissenschaftlich begleitet das Erste chinesisch-russisch-deutsche Konzeptionalisten-Symposion statt, ab 22 Uhr dient die „Garage“ als Club Diaspora als Treffpunkt für Gäste aus Ost und West. Raum 240, Lerchenfeld 2, 9.-12.12.
Einer der erfolgreichsten russischen Künstler ist der documenta- und Biennale- geadelte Ilya Kabakov. Er wird in der Kuppel der Kunsthalle sein zwölfteiliges Tempellabyrinth zu Ehren der ehemaligen Moskauer Untergrund-Gruppe NOMA aufbauen. Eröffnung Do, 19 Uhr, bis 6.2.
Im Kunstverein am Klosterwall analysiert die Moskauer Gruppe Medizinische Hermeneutik mit der Installation „Die goldenen Ikonen und eine schwarze Linie“ das berühmte schwarze Quadrat von Malevich. Eröffnung, 9.12.,19Uhr, bis 23.1.
Die architekturbetonte Moskauer Künstlergruppe AES bei Caspar Bingemer, Bismarckstr.56; Lev Nusberg und die Gruppe Bewegung bei Brockstedt (bis 23.12.); „Sots-Artist“ Alexander Kosolapow und der Pole Edward Dwurnik bei Vorsetzen (Treffen mit den Künstlern Freitag 20-22 Uhr, Seilerstr. 29); Michel Roginsky und Pavel Richtr in der Studio-Galerie; Svatopluk Klimes und Eduard Ovcacek bei Sochor, Eppendorfer Baum 39A (Eröffnung Do 19 Uhr); Karel Malich(Situation Prag) stellt bei Vera Munro einzeln aus. Heilwigstr.64, bis 19. 2.
Als „Wohltätigkeitsausstellung“ werden im Altonaer Rathaus Werke aus St. Petersburg vom Realismus bis zum Kunstgewerbe gezeigt (bis 17.12.).
Die AG Hamburger Galerien zeigt zur Art im Börsensaal Wa(h)re Kunst anhand von 20 Arbeiten Hamburger und internationaler KünstlerInnen. Adolfsplatz 1, 10-19 Uhr, bis 12. 12.
Die Galerien in der Admiralitätsstraße laden am Freitag von 19-21 Uhr zu Eröffnungen (Maschinenskulpturen von Nicolas Anatol Baginsky im „Weißen Raum“), zu Sonderaktivitäten in den aktuellen Ausstellungen (Vorstellung von Publikation und ein Video über Jürgen Albrecht innerhalb der Ausstellung von Peter Heber bei Dörrie*Priess). Zur Art-Hamburg sind die meisten Galerien am 11. und 12.12. von 11 bis 18 Uhr geöffnet. wisch
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