piwik no script img

KOMMENTARGEW schläft nur

■ Protest-Versammlung mit 80 LehrerInnen

Seit dem 11.2.92 hat die Bremer Lehrergewerkschaft einen neu zusammengesetzten Landesvorstand, der den politischen Bankrott der Bremer GEW verhindern will (Der GEW- Bundesvorstand hatte bereits die Auflösung des Landesverbandes vorgeschlagen.) Vollmundig kündigten die neuen Funktionäre an, mit veränderter Struktur Widerstandsaktionen gegen die Sparpolitik des Ampelsenats zu organisieren. „Der Senatsbeschluß ist erst vier Wochen alt — und jetzt kommen schon 80“, hieß es denn auch erfreut auf der Versammlung am Donnerstag.

Die Protest-Versammlung selbst war aber ein lebendiger Hinweis darauf, warum die einst so muntere GEW vor sich hinsiecht: vier Fünftel der Lehrer sind über 40, sie haben zehn, manche 20 Jahre „Sparpolitik“ und „Kampf“ dagegen auf dem Buckel. Die Parolen sind abgewetzt, die Motivation vom déjà vue erstickt. Die Versammlung kam so an dem Abend über eine Mischung aus Bestandsaufnahme und Selbsterfahrung nicht hinaus.

Aber eine deutsche Gewerkschaft kann nicht sterben. Die GEW schläft nur. Gabriele Heepen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen