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GATT sucht Anschluß

■ Ministertreffen in Konstanz / Verstärkte Zusammenarbeit mit IWF und Weltbank gefordert

Konstanz (ap/rtr) - Das Welthandelsabkommen, das Allgemeine Zoll– und Handelsabkommen (GATT), soll gestärkt werden und künftig enger mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfond (IWF) zusammenarbeiten. Darauf verständigten sich die Handelsminister aus 30 Staaten, die am Wochenende auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann in Kostanz zu informellen Gesprächen zusammengekommen waren. Bangemann sagte am Sonntag nach Abschluß der Gespräche vor Journalisten, die Minister hätten vereinbart, sich künftig häufiger und regelmäßiger zu treffen. Das nächste informelle Ministertreffen solle Anfang Oktober in Pakistan stattfinden, sagte Bangemann. Zudem sei vereinbart wor den, auf der für Dezember in Montreal geplanten Halbzeit– Konferenz der auf vier Jahre terminierten neuen GATT–Verhandlungen für einige Bereichen die Handelsregeln bereits festzuschreiben. Dazu zählte Bangemann den Handel mit tropischen Früchten sowie die Behandlung der Eigentumsrechte. Keine Annäherung gab es bei den Konstanzer Gesprächen nach Darstellung der Teilnehmer allerdings in der Frage des Agrarhandels, der erstmals in das Welthandelsabkommen aufgenommen werden soll. Der Kommissar der Europäischen Gemeinschaften, Willy de Clerq, sagte, obwohl keine Fortschritte gemacht worden seien, seien alle Beteiligten bereit, weiter nach Lösungen zu suchen. Bislang beharren vor allem die USA auf einem vollständigen Abbau der Agrar–Subventionen bis zum Jahr 2000, während die EG nur weitgehende Kürzungen hinnehmen will. Ferner vereinbarten die Handelsminister, den Textilbereich nach Auslaufen des Welttextilabkommens im Jahr 1991 in das GATT aufzunehmen. Für eine weitere Liberalisierung des Welthandels ist der amerikanische Handelsbeauftragte Clayton Yeutter auf dem informellen Treffen eingetreten. Er warnte gleichzeitig vor einem Trend zum Protektionismus, der zu einer Rezession weltweit führen könnte. Auf die amerikanische Währung eingehend, erklärte der Handelsbeauftragte, der Dollar werde wohl noch für viele Jahre eine führende Rolle spielen. Es wäre jedoch schön, wenn „die Welt mehr Gewicht auf andere Währungen wie die Mark und den Yen“ legen würde.

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