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Fußgängerzone Martinistraße

■ Aktionen zum bundesweiten Aktionstag „Mobil ohne Auto“

In Bremen gehen die Uhren anders, jedenfalls was die Aktionen zum Aktionstag „Mobil ohne Auto“ betrifft. Denn die „Rückeroberung der Innenstadt für Fußgänger und Radfaher“ soll hier bereits einen Tag früher als die bundesweite Aktion am 4. Juni stattfinden. „Es sollte ein verkaufsoffener Samstag sein, weil wir damit auch ein Zeichen gegen die Absage des Versuchs Autoarme Innenstadt setzen wollen,“ sagt Peter Müller, Verkehrsexperte beim BUND und Mitorganisator. Die Demonstrationen der AutogegnerInnen mit Straßenfest auf der innerstädtischen Auto-Hauptschlagader werden an dem Einkaufssamstag ein ordentliches Verkehrschaos anrichten.

Organisiert wird die Veranstaltung unter dem Titel „Autos raus – Leben hinein“ von einem „Bündnis Bremer Verkehrsinitiativen“ (BBV), in dem Robin Wood, VCD, ADFC und BUND mit mehreren Verkehrsinitiativen zusammenarbeiten. Je nach Wetter, Lust und Laune rechnen die Veranstalter mit „zwischen 100 und 2000 Teilnehmern“. Anfangen soll der Tag mit einer Fahrradsternfahrt: Aus allen Himmelsrichtungen und aus dem Bremer Umland sollen am Morgen Fahrradkonvois zur Martinistraße starten. Dort soll auf der sonst verkehrsumbrausten Straße ein „Markt der (Un)Möglichkeiten“ stattfinden. Neben einem „Stau-Cafe“ soll es eine Fahrradwerkstatt geben und Klamauk, Kinderspiel und Unterhaltung die Menschen über den zeitweiligen Verlust der Martinistraße hinwegtrösten.

Danach heißt es für die TeilnehmerInnen „Umsteigen und aufatmen“: Zu Fuß und mit dem Rad wollen sie durch die Stadt ziehen und Engstellen und neuralgische Punkte besuchen, wo der Schuh drückt: Plätze, wo es zu Konflikten zwischen FußgängerInnen und RadlerInnen kommt, Straßen, bei deren Überquerung die Menschen verzweifeln und Gegenden, wo der Autoverkehr uneingeschränkt Vorfahrt hat. Spontane und fantasievolle Aktionen in der Innenstadt wollen die Veranstalter nicht grundsätzlich ausschließen.

„RadlerInnen, Bus- und Bahnfahrgäste und FußgängerInnen wollen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen, sondern fordern mehr Platz für das Leben in der Stadt und Vorfahrt für den Umweltverbund“, heißt es im Aufruf zum Aktionstag. Von Senat und Bürgerschaft fordern die AutogegnerInnen neben attraktiven Verbindungen ins Umland den Vorrang für Bus und Bahn, familienfreundliche Tarife und stadtteilübergreifende Gehweg- und Velorouten.

bpo

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