Fußball-WM in Bielefeld: Deutsche U20-Frauen holen Titel
Gutes Vorzeichen für die Frauenfußball-WM in Deutschland: Im Finale der U-20-Frauen-WM in Bielefeld gewann das deutsche Team mit 2:0 gegen Nigeria.
BIELEFELD dpa | Die deutschen Nachwuchsfußballerinnen haben sich dank Torjägerin Alexandra Popp den WM-Titel geholt. Im Finale der U 20-Weltmeisterschaft setzte sich die Mannschaft am Sonntag in Bielefeld mit 2:0 (1:0) gegen Nigeria durch.
24.633 Zuschauer in der ausverkauften Arena bejubelten das frühe Tor der Duisburgerin Popp in der 8. Minute. Mit ihrem zehnten Turniertreffer legte die Stürmerin den Grundstein für den zweiten Juniorinnen-Triumph einer DFB-Auswahl nach 2004 in Thailand (U 19). Kim Kulig sorgte in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung - mit tatkräftiger Unterstützung von Nigerias Osinachi Ohale. Es war der sechste deutsche Sieg im sechsten Turnierspiel.
Mit der gewohnten Startelf setzte der Gastgeber die Afrikanerinnen zunächst unter Druck. Schon der erste schöne Angriff führte zum Erfolg: Und es war erneut Popp, die ihre Elf mit einem gefühlvollen Heber über Nigerias Torfrau Alaba Jonathan in Führung
brachte. Die Duisburgerin traf in jedem Spiel und erzielte die Hälfte der 20 deutschen Treffer. Die 19-Jährige wurde nicht nur mit dem "Goldenen Schuh" als beste WM-Torjägerin, sondern auch als beste Spielerin ausgezeichnet.
"Ich freue mich einfach riesig über all die Titel, besonders über den WM-Titel. Das war unser großes Ziel, das war unser Traum", sagte Popp. Kim Kulig (19.) verpasste mit einem Freistoß das mögliche 2:0, ehe Nigeria stärker wurde und zu eigenen Chancen durch Ebere Orji (28.) und Desire Oparanozie (35.) kam.
Die DFB-Elf tat sich im Spielaufbau schwer mit der unorthodoxen Spielweise des Gegners, die Abwehr wurde erstmals im Turnier richtig gefordert. Entschlossen kamen die DFB-Spielerinnen aus der Kabine.
Ein Freistoß von Dzenifer Marozsen (50.) verfehlte ebenso knapp das Ziel wie zwei Versuche von Popp (53./76.). Am Ende blieb es beim hart erkämpften 2:0-Sieg, bei dem die Nigerianerinnen in ihrem ersten Finale dem Favoriten vor allem in der ersten Hälfte das Spiel schwer machten.
Theo Zwanziger freute sich auf der Tribüne mit der Elf, die Appetit auf die Titelkämpfe im kommenden Jahr machte. "Das ist ein schöner Vorbote für 2011", sagte der DFB-Präsident.
Voll des Lobes war auch Weltverbandspräsident Joseph Blatter. "Es war eine nahezu perfekte Veranstaltung, eine gelungene Generalprobe. Und ich bin überzeugt, dass das WM-Turnier 2011 noch besser wird", schwärmte der FIFA-Chef, der dem Siegerteam gemeinsam mit Franz Beckenbauer den Pokal überreichte. Angeführt von Spielführerin Marina Hegering reckte das Team die Trophäe unter dem Jubel der Fans um 17.15 Uhr in den Himmel.
Sportlich hat Blatter schon die U 20-WM beeindruckt, bei der erstmals vier Teams aus vier Kontinenten in den Halbfinals standen. Von der Frauen-WM verspricht sich Blatter nochmals eine Steigerung. "Auf einem Kontinent wie Europa, in dem der Männer-Fußball dominiert, wird die Frauen-WM 2011 ein Meilenstein."
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