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Furcht vor jugoslawischer Armee in Zagreb

■ Ultimatum der Zentralregierung zur Entwaffnung „paramilitärischer Kräfte“ verlängert

Zagreb (ap) — Sondereinheiten der kroatischen Polizei sind am Sonntag in Zagreb eingerückt, um ein mögliches militärisches Vorgehen der jugoslawischen Streitkräfte gegen die nach größerer Autonomie strebende Republik zu verhindern. Ein Berater des kroatischen Präsidenten Franco Tudjman erklärte, die von der Republik aufgestellten Polizeiverbände seien in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Ähnliche Maßnahmen wurden, wie verlautete, auch in Slowenien ergriffen.

Die Zentralregierung in Belgrad hatte den von bürgerlichen Regierungen geführten Republiken in der vergangenen Woche ein Ultimatum zur Entwaffnung aller „illegalen paramilitärischen Kräfte“ gestellt. Dieses Ultimatum war in der Nacht zum Sonntag verstrichen, ohne daß die Slowenen und Kroaten der Aufforderung Belgrads nachgekommen waren. Anschließend wurde das Ultimatum nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Tanjug von der Zentralregierung bis Montag 24 Uhr verlängert. Die jugoslawische Armee hat Anweisung erhalten, die Entwaffnung nach Ablauf der Frist vorzunehmen.

Slowenien und Kroatien haben bisher darauf beharrt, daß die Aufstellung der Sondereinheiten legal sei. In Kroatien waren die Polizeiverbände unter anderem gebildet worden, um gegen Unruhen in dem vorwiegend von Serben bewohnten Gebiet von Krajina im Westen der Republik vorzugehen. „Wenn wir von der Armee angegriffen werden, schießen wir natürlich zurück“, sagte ein kroatischer Polizist am Sonntag. Der jugoslawische Verteidigungsminister Veljko Kadijevic hat wiederholt versichert, daß die Zentralregierung nicht den Sturz der Regierungen in Slowenien und Kroatien verfolge. Derartige Gerüchte bezeichnete er als „lächerlich“. Die Belgrader Regierung hat aber auch deutlich gemacht, daß sie nicht tatenlos zusehen wird, wenn einzelne Republiken eigene Armeen aufstellen sollten.

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